Cura Placida
Unser Ziel ist es gezielte und hocheffiziente Krebstherapien zu fördern und zu erforschen, um dadurch langfristig die Lebensqualität und die Perspektiven an Krebs erkrankter Kinder zu verbessern.
Über Cura Placida
Unser Ziel ist es gezielte und
hocheffiziente Krebstherapien
zu fördern und zu erforschen
Das Hauptziel der Stiftung ist die Förderung der Entwicklung und Anwendung gezielter individualisierten Heilverfahren (Curative Targeted Therapies) bei blut- und krebskranken Kindern, insbesondere im Hinblick auf schonende Behandlungsverfahren und die Vermeidung von unerwünschten Langzeitwirkungen der Behandlung.
Ziel & Anspruch
Im Speziellen sollen Vorhaben gefördert werden, die der medizinischen Forschung und in Zusammenhang damit der Verbesserung der Behandlung dienen. Langfristige Ziele sind zudem die Entwicklung von kostengünstigen Behandlungsmethoden in diesem Bereich, damit diese Therapien auch in Ländern mit einer weniger gut entwickelten medizinischen Infrastruktur durchgeführt werden können. Darüber hinaus soll die allgemeine Lebenssituation von an Krebs erkrankten Kindern und Jugendlichen verbessert werden.
Die Stiftung möchte Forschungsvorhaben fördern, die durch Nutzung der neuen Technologien gezielte individualisierte Heilverfahren (Curative Targeted Therapies) entwickeln und verbessern. Da diese neuen Therapieformen die Krebszellen viel gezielter als bislang möglich bekämpfen können, verspricht dieser Ansatz deutlich geringere Nebenwirkungen und daher eine „sanftere Heilung“ als bislang möglich.
Werte & Vision
Lebensbedrohliche Erkrankungen des Menschen, zu denen das große Spektrum der Krebserkrankungen zählt, sind eine Thematik, die sich auf keine Nationalität und auf keinen einzelnen Kontinent begrenzen lassen.
Sie gehören zu jenen Themen, die weltweit alle Menschen betreffen und für alle Ärzte in ihrem Kampf um Menschenleben eine enorme Herausforderung darstellen. Um mit den beständig sich verändernden und evolutionär an den Menschen anpassenden, modernen Krankheiten Schritt halten zu können, müssen auch die bereits bestehenden Therapien beständig weiterentwickelt, angepasst und optimiert werden. Um diesen Wettlauf zu gewinnen ist eine länderübergreifende Zusammenarbeit in Medizin und Wissenschaft unerlässlich, da sich fundierte und nachhaltige Erfolge oft nur mit vereintem Wissen und Mitteln erzielen lassen.
Forschung & Förderung
Die Stiftung verfolgt einen wissenschaftsbasierten, breit angelegten, ganzheitlichen und umfassenden Ansatz zur Förderung der Gesundheit von Kindern.
Insbesondere die medizinische Forschung für Kinder verlangt Bürgerinitiative. Über gewachsene politische Aufmerksamkeit für Kinderrechte und Corporate Social Responsibilty hinaus, kann die Interessensgemengelage unserer modernen Gesellschaft das Recht der Kinder auf Erforschung und Heilung tödlicher Krankheiten nicht im notwendigen Umfang erfüllen und ist entsprechend auf Spenden angewiesen.
Engagement mit Herz und Feingefühl
Krebserkrankungen bei Kindern stellen leider oft eine viel zu unscheinbare Facette auf der Prioritätenliste der forschenden Medizin dar, obwohl gerade unsere Kinder die zerbrechliche Zukunft aller Menschen in Händen halten. Unsere Kinder geistig, seelisch und körperlich fit für die Zukunft zu machen, sollte entsprechend unserer aller Anliegen sein. Ausgestattet mit einer viel zu kleinen politischen Lobby, ist es daher an uns Privatpersonen sowie Größen aus allen gesellschaftlichen Bereichen mit Herz und Verstand die Initiative zu ergreifen, um gesunde Kinder besser zu schützen und kranke Kindern durch eine forcierte Unterstützung der Kinderkrebsforschung global noch bessere Heilungsperspektiven geben zu können.
Ganzheitliche Krebsbehandlung
Die Kindermedizin macht sich in stärkerem Maße als die meisten Fachgebiete der Erwachsenenmedizin das Konzept zu eigen, dass Ärzte biologische, psychologische und soziale Faktoren sowie ethische Aspekte berücksichtigen müssen. Hierbei liegt Fokus auf den entwicklungsbedingten Schwachstellen des Kindes, zB der besonderen Empfindlichkeit für Gifte jeder Art, einschließlich herkömmlicher Krebstherapien.
Eine ganzheitliche (holistische) Medizin beruht auf der heutigen Möglichkeit, eine eine unvorstellbare Fülle von Daten zum Gesundheitszustand eines einzelnen Individuums zu erfassen, von der genetischen Aktivität über körperliche Funktionsgrössen bis zu kleinsten Stoffwechselprodukten. Bioinformatik und der künstlichen Intelligenz ermöglichen hier eine Systemmedizin, d.h. eine ganzheitliche Untersuchung verschiedenster biologischer Systeme mit umfassender Abdeckung aller Lebensbereiche des einzelnen Patienten.
Zukunft
Der ganzheitliche Ansatz der Systemmedizin, kann nicht nur neue Behandlungswege erschließen, sondern Krebserkrankungen im Kindesalter auch im Frühstadium entdecken.
Durch die Entwicklung neuer gut verträglicher Krebstherapien Vorbehalte gegen Forschung für Kinder zu überwinden ist eine Mission der Stiftung: Kinder sollen nicht vor Forschung, sondern mit Forschung geschützt werden.
„Im Gegensatz zu Erwachsenen gibt es für Kinder leider noch zu wenige auf sie abgestimmten, zielgerichteten Therapien. Bislang umfasst die Behandlung krebskranker Kinder meist eine Kombination aus Chemotherapie, Bestrahlung und gegebenenfalls Operation. Als Ärztin, aber vor allem auch als Mutter ist mir die Unterstützung von Cura Placida daher ein Herzensanliegen und ich hoffe, mit meiner Schirmherrschaft und meinem Netzwerk dazu beitragen zu können, die Behandlungsmöglichkeiten für krebskranke Kinder weiter zu verbessern.“
Dr. Tatiana Prinzessin von Bayern
Schirmherrin Cura Placida
Forschungsprojekte
Hintergrund und Ziele
Während heute in Deutschland ungefähr drei von vier krebskranken Kindern geheilt werden können, sind die Heilungsraten bei bestimmten Untergruppen von Krebserkrankungen und bei fortgeschrittenen Krankheitsstadien niedriger. So werden zum Beispiel bei Knochen-Tumoren zwei von drei Patienten im frühen, aber lediglich nur 15% und weniger Patienten mit Knochenmetastasen (Tochtergeschwülsten) oder frühen Rezidiven (Wiederauftreten der Erkrankung) geheilt.
Die drei „klassischen“ Therapieformen zur Heilung von Krebs sind Chemotherapie, Bestrahlung und Operation. Bei der Chemotherapie und Bestrahlung macht man sich zu Nutze, dass bei vielen Krebsarten das Krebsgewebe durch seine relativ hohe Zellteilungsrate anfälliger für bestimmte Zellgifte und bestimmte hochenergetische Strahlen ist als gesundes Gewebe. Bei der Operation wird das Krebsgewebe entfernt. Damit sichergestellt ist, dass alle Krebszellen entnommen werden, wird mit einem Sicherheitsabstand gesundes Gewebe um den Tumor herum entfernt. Aufgrund dieser Besonderheiten der „klassischen“ Krebstherapieformen leiden die Überlebenden häufig an Verstümmelung, Strahlenschäden und Langzeitfolgen der giftigen Medikamente.
Neben dem Einzelschicksal hat dies auch eine gesellschaftliche Bedeutung. Da im Jahre 2010 einer von 250 Erwachsenen im Alter von 15 und 45 Jahren Überlebender einer Krebserkrankung im Kindesalter ist, können sich die unerwünschten Langzeitwirkungen der Therapien insbesondere in einer Altersgesellschaft zu einem erheblichen Problem für die ganze Gesellschaft entwickeln.
Die Entschlüsselung des menschlichen Genoms ermöglichte besonders bei Kindern die Identifikation von tumorspezifischen molekularen Signaturen. Hochdurchsatz-Technologien machen heute die Identifikation selektiver therapeutischer Zielstrukturen auf der Ebene von DNA, RNA, Protein und zellulärer Funktion möglich. Mit Hilfe der DNA-Mikroarraytechnologie konnten zum Beispiel eine Reihe tumorspezifischer Gene in Krebszellen von Kindern identifiziert werden. Auf Basis dieser Ergebnisse werden neue Therapie- und Diagnosemöglichkeiten entwickelt. Dabei werden verschiedene Strategien verfolgt, um die Funktion einzelner Gene zu blockieren, Immunantworten gegen Produkte dieser Gene zu erzeugen oder auch neue diagnostische Ansätze auf der Basis tumorspezifischer Marker abzuleiten.
Die Identifizierung von Genen, die für Entartung von Zellen verantwortlich sind und die Charakterisierung des bösartigen Wachstums, bei dem die normalen Regeln von Vermehrung, Ausbreitung im Gewebe, Gefäßversorgung, Zelltod, Stoffwechsel und andere grundlegende Eigenschaften verändert sind, haben in letzten 10 Jahren zu enormen Fortschritten in der Krebsforschung geführt. Sie haben die Hoffnung wachsen lassen, dass durch molekular ausgerichtete Therapien, die Zielstrukturen in der Tumorzelle attackieren, neue Erfolge bei den Heilungsraten erzielt werden können. Im Gegensatz zur konventionellen Chemotherapie, die darauf abzielt, die Tumorzellen so zu schädigen, dass sie absterben, ist die molekular ausgerichtete Therapie Basis der Präzisionsmedizin. Sie postuliert, dass es möglich sein sollte, durch Aufdeckung molekularer Veränderungen individualisiert, personalisiert und zielgerichtet Krebserkrankungen zu behandeln.
Im unserem Prospekt geben wir einen Überblick über repräsentative Projekte, die von der Stiftung in den vergangenen 10 Jahren gefördert wurden.
F.A.Q
Häufig gestellte Fragen
Warum benötigen Kinder andere Therapieformen als Erwachsen?
Während bei Erwachsen eine Krebserkrankung auf der Anhäufung von erbgutverändernden Einflüssen über eine zunehmend längere Lebenspanne beruht, sind Krebserkrankungen des Kindes „Betriebsunfälle“ des Wachstums und der Entwicklung. Beide sind hochkomplexe Prozesse, die fehleranfällig sind. Während bei Erwachsenen Krebserkrankungen auch mit Lifestyle-Präferenzen im Zusammenhang stehen können, sind sie bei Kindern schicksalhaft. Aufgrund der unterschiedlichen Entstehung benötigen Krebserkrankungen bei Kindern und Erwachsenen unterschiedliche Behandlungen. Insbesondere ist bei Kindern die Verletzlichkeit des wachsenden und sich entwickelnden Organismus zu berücksichtigen.
Welche Funktion hat Cura Placida im Kontext der pädiatrischen Onkologie?
Die pädiatrische Onkologie hat vielfältige Aufgaben Forschung Lehre und Krankenversorgung. Das Portfolio reicht von der Weiterentwicklung herkömmlicher Therapieverfahren, die Erforschung neuer Heilmethoden über die Psycho-Onkologie bis zur Palliativmedizin. In diesem breiten Spektrum der pädiatrischen Onkologie konzentriert sich die Stiftung auf die Förderung der Erforschung von spezifischen Mechanismen der Krebserkrankungen des Kindes, um die Entwicklung früher Diagnosen und gezielter Therapien zu ermöglichen. Gezielte Therapien sollen das bösartige Wachstum der Krebszellen treffen, aber unbedingt das gesunde Wachstum des Kindes schonen.
Was sind die am häufigsten die von Cura placida geförderten Therapieformen?
Neben gezielten Angriffen auf die Mechanismen des malignen Prozesses in Tumorzellen, erleben wir gegenwärtig eine enorme Renaissance des Konzeptes der Immuntherapie. Grundsätzlich ist das Immunsystem in der Lage, veränderte Zellen abzutöten. Dies geschieht permanent z.B. bei Virusinfektionen. In den letzten zehn Jahren hat sich gezeigt, dass das Immunsystem, das offensichtlich durch Tumorzellen „geblendet“ wird, tatsächlich auch in seiner abtötenden Wirkung auf die Tumorzellen gelenkt werden kann. Weiterhin hat die Identifizierung von Zielstrukturen auf der Zelloberfläche die Möglichkeit eröffnet, durch maßgeschneiderte Antikörper, neue Therapieoptionen zu verfolgen. All diesen Ansätzen ist gemeinsam, dass sie mit Präzisionswerkzeugen molekular definierte Strukturen und Mechanismen in Tumorzellen treffen. Derzeit sind für die pädiatrische Onkologie weltweit über 40 Studien aktiv (www.clinicaltrials.gov), bei denen innovative Therapieansätze mit neuen zielgerichteten Medikamenten oder eine Immuntherapie erprobt werden.